SONNENFINSTERNISSE MONDFINSTERNISSE ILLIG

Wie man mit Finsternissen Illig einfach widerlegt

von Franz Krojer

Man nehme dazu einen Professor für theoretische Physik und eine Doktorin für Ur- und Frühgeschichte, weil das so schön nach "interdisziplinärer Zusammenarbeit" aussieht, und lasse die beiden über etwas schreiben, wovon sie möglichst wenig Ahnung haben. - Das klingt wie eine Stichelei gegen die akademische Zunft, die aus den "Zeitensprüngen" stammen könnte, und kommt doch der Realität sehr nahe.

Geschehen in der Zeitschrift "Archäologie in Deutschland" (AiD) 2/2000; Titel "Die Sonne bringt es an den Tag!"; Autoren Prof. Dr. Burkhard Fricke, Universität Kassel und Dr. Janine Fries-Knoblach, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Seite 60 bis 61; herausgegeben vom Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland.

Behauptet wird gleich zu Beginn, "dass der Aussagewert von Finsternissen für die absolute Zeitrechnung bisher in der Debatte unbeachtet blieb" und dass die Sonnenfinsternisse "ein wissenschaftliches Argument [liefern], das zusammen mit dem dichten Netz antiker Quellen, deren Schlüssigkeit und Echtheit auch Illig nicht anzweifelt, jedes 'Streichen' von Jahren zwischen der Gegenwart und mindestens dem 5. Jh. v. Chr., das den Beginn seriöser Geschichtsschreibung markiert, sicher ausschließt." (Seite 60)

Hätten die beiden wenigstens Illigs "Wer hat an der Uhr gedreht?" gelesen! Denn dann wären sie auf zwei Sachverhalte gestoßen, die ihnen eigentlich hätten zu denken geben müssen:

Erstens, dass Illig auf den Seiten 147-151 einem Professor Herrmann, Direktor der Berliner Archenhold-Sternwarte, widerspricht, der seit 1998 historische Sonnenfinsternisse zur Überprüfung der Illigschen Phantomzeit vorgeschlagen hat (siehe Literaturverzeichnis), und somit die beiden Autoren keineswegs die ersten sind, die auf diese Idee gekommen sind. Und sogar im Internet hätte man dazu fündig werden können: "http://www.ames.net/cochrane/Essays/Eclipses/eclipses".

Zweitens, dass Illig Herrmann unter anderem mit einer Untersuchung Demandts kontert, "demzufolge von den 250 antiken Nachrichten über Sonnen- und Mondfinsternisse bisher (1970) bereits mehr als 200 als ungenau oder völlig falsch nachgewiesen werden konnten." (Illig, Seite 150; vgl. Demandt, Seite 5)

Auch Sätze wie: "Würde auch nur ein einziges Jahr 'gestrichen', stimmte keine (!) der überlieferten Eklipsen mehr mit der astronomischen Realität überein, von 297 gestrichenen Jahren nicht zu reden." (Fricke/Fries-Knoblach, Seite 61) wären sicher nicht so leichtfertig hingeschrieben worden, wenn die beiden wenigstens die Arbeit von Demandt gekannt hätten, von neuerer Forschungsliteratur nicht zu reden. Formulierungen, wonach "aus dem von H. Illig und U. Topper 'getilgten' Zeitraum in Europa offenbar keine [Finsternisse] überliefert sind, wohl aber z.B. in Indien" (ebenda, Seite 61), belegen weiterhin, dass die beiden Autoren sich offenbar nur ganz oberflächlich mit der Finsternis-Thematik auseinander gesetzt haben, denn sonst hätte ihnen auffallen müssen, dass Robert R. Newton 1972 extra hierzu ein dickes Werk veröffentlicht hat, wo er einerseits umfassend die Überlieferungen aus dem mittelalterlichen Europa erfassen und bewerten wollte, um andererseits damit seine Vermutung zu bekräftigen, dass ca. 700 (also mitten in der Phantomzeit) und evt. auch ca. 1300 auf Grund geophysikalischer Vorkommnisse sich das System Erde-Mond merklich - jedoch nicht katastrophal - in seinem dynamischen Verhalten verändert habe (Newton, Seite 639 bis 644). Wiederum hätte man sogar auch im Internet Texte zu frühmittelaltlichen Finsternis-Überlieferungen aus Irland, England und Wales finden können (Ryan).

"Solange Finsternisse um Tage, Jahre und sogar mehrere Jahrzehnte hin und her geschoben werden können, bis sie scheinbar ein Geschichtsbild bestätigen, solange sind Herrmanns Prüfungen der 'Rhythmik dieser Finsternisse' vollkommen wertlos.", schreibt Illig auf Seite 150, und er hat damit zwar nicht vollkommen, aber durchaus bis zu einem gewissen Grad Recht, denn je nach Überlieferung lassen sich Finsternisse sehr wohl nicht nur über Jahrzehnte, sondern sogar über Jahrhunderte verschieben, ohne dass dadurch die ehernen Gesetze der Astronomie erschüttert würden.

Gewiss lassen sich Sonnen- und Mondfinsternisse über einige Jahrtausende für chronologische Zwecke hinreichend genau vor und zurückrechnen. Theodor von Oppolzer und seine Assistenten haben in den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts, basierend auf modernen Mondtheorien und trotz verschiedener Vereinfachungen mit riesigem Rechenaufwand, einen Katalog bzw. Kanon von 8000 Sonnen- und 5200 Mondfinsternissen für die Jahre 1207 v. Chr. bis 2163 n. Chr. erstellt, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Ginzel nochmals präzisiert und mit weiteren historisch-chronologischen Bezügen versehen wurde. Wenngleich heutige Berechnungen z.B. die durch die Gezeitenreibung verursachte Abbremsung der Erdrotation mittels des Begriffs "Delta-T" systematisch berücksichtigen, während Oppolzer noch mit vagen Korrekturgliedern hantieren musste, und auch sonstige Parameter mittlerweile genauer bekannt sind, sind die von Oppolzer und Ginzel ermittelten Finsternisse auch heute noch weitgehend zutreffend. Abgesehen von Einzelheiten, wie z.B. dem genauen Verfinsterungsgrad oder dem besser ermittelten geografischen oder zeitlichen Verlauf, fehlen "im Endeffekt" im "Canon" z.B. nur 13 Sonnenfinsternisse gegenüber heutigen Berechnungen. (Mucke, Seite 7; moderne Berechnungen siehe z.B. bei Espenak)

Man lasse sich andererseits durch die Zahlenangaben heutiger Rück- oder Vorausberechnungen nicht zu sehr täuschen. Je weiter man nämlich in die Jahrhunderte zurückgeht (oder vorausblickt), umso größer werden auch die Unsicherheiten und Ungenauigkeiten, vor allem beim genauen örtlichen Verlauf: Z.B. sind der Verlängerung der Erdrotation durch stetige Gezeitenreibung geophysikalische Effekte wie etwa die aktuelle Höhe des Meeresspiegels überlagert, welche unter anderem zu schwer kalkulierbaren Schwankungen von Delta-T führen, so dass die mit einer zu groben Näherungsformel für Delta-T berechnete geografische Länge bei einer bestimmten Finsternis von der überlieferten Länge durchaus um mehr als 20 Längengrade abweichen kann, wie dies Stephenson am Beispiel der babylonischen Sonnenfinsternis des Jahres 136 v. Chr. exemplarisch vorführte. (Spektrum der Wissenschaft, Seite 130)

Obwohl die Berechnungen seit Oppolzer und Ginzel immer ausgefeilter geworden sind und sich Finsternisse für Vergangenheit und Zukunft weitaus präziser berechnen lassen, spielt dies dennoch für chronologische Fragen, ob z.B. das 7. bis 9. Jahrhundert eine Phantomzeit sei, in erster Näherung nur eine untergeordnete Rolle. Das hauptsächliche Problem besteht nämlich zuerst darin, einzusehen, dass es verschiedene Arten von Überlieferungen gibt, wovon einige sich überhaupt nicht für Fragen wie "erfundenes Mittelalter?" eignen, auch wenn die Rückrechnungen noch so präzise wären. Erst eine solche Differenzierung, für die Fricke und Fries-Knoblach so gut wie kein Problembewusstsein entwickelt haben, gestattet es, Illigs These auch mittels der Überlieferung von Sonnen- und Mondfinsternissen zu überprüfen.

Babylonische Überlieferungen setzen beispielsweise bereits einen bestehenden chronologischen Rahmen voraus und werden innerhalb dessen interpretiert und datiert. Die überlieferten Keilschrifttexte (Tontafeln) sind nämlich häufig ziemlich stark beschädigt, und es fehlen meist genaue und mit der griechisch-römischen Chronologie eindeutig verknüpfbare Datumsangaben. Unter der Annahme, dass die Keilschrifttexte Beobachtungen beschreiben, die zwischen 750 v. Chr. und 100 n. Chr. gemacht wurden, kann man aber häufig aus den mehr oder weniger gut überlieferten Beschreibungen des Verlaufs der Finsternis und der näheren Umstände (sichtbare Planeten und helle Sterne) durch Vergleich mit heutigen Rückrechnungen eine eindeutige und genaue Datierung vornehmen. (Steele, 2. Kapitel)

Was aber geschähe, wenn nach Illig die Jahre 614 bis 911, also ca. 300 Jahre, gestrichen werden müssten? Da dann für die heutigen Rückrechnungen von Finsternissen 300 Jahre fehlten, müssten diese einfach zeitlich früher wieder angestückelt werden, und schon würde sich erneut eine Übereinstimmung von moderner Berechnung und Überlieferung ergeben. Ein Keilschrifttext, der derzeit z.B. auf "200 v. Chr." datiert würde, würde durch Einführung der Illigschen Phantomzeit um 300 Jahre verschoben werden und bekäme das Datum "500 v. Chr.", ohne dass dadurch sogleich etwas in Unordnung geriete, denn die zeitliche Differenz zu heute bliebe konstant. Die babylonischen Finsternis-Überlieferungen eignen sich zwar z.B. zur Überprüfung astronomischer Parameter wie Delta-T, aber überhaupt nicht zur Überprüfung der Phantomzeit Illigs.

Viele Finsternis-Überlieferungen aus griechischer und römischer Zeit stammen aus literarischen, philosophischen oder historischen Werken und haben oft sogar einen legendären Ruf, wie etwa die Sonnenfinsternis des Thales. Es sind die klassisch überlieferten Finsternisse, wie sie sich insbesondere auch bei Oppolzer und Ginzel finden. Häufig ist aber überhaupt zu fragen, ob sich die Überlieferung auf eine bestimmte Finsternis bezieht oder nicht rein literarisch bzw. im wissenschaftlichen Sinn fiktiv gemeint ist. Aus dem Archilochos-Fragment:
"Unvorstellbares Ereignis, ganz unmöglich, wunderbar,
ist hinfort nichts mehr auf Erden, seit der Göttervater Zeus
Mittagszeit in Nacht verwandelt und der hellen Sonne Licht
sich verbergen ließ. Die Menschen spürten plötzlich kalte Angst."
hatte z.B. schon Oppolzer auf die Finsternis vom 6.4.-648 geschlossen. "Aus der anfänglichen Vermutung wurde schon bald ein astronomisch abgesichertes Absolutdatum." (Peiser, Seite 28)

Viele Finsternisberichte aus griechischer und römischer Zeit beziehen sich auf Lebensdaten berühmter Persönlichkeiten oder besonderer historischer Ereignisse wie Schlachten. Dazu schreibt Steele: "Witness the surprising number of eclipses - too many for mere concidence - said to have been seen during, or on the eve of, major battles in classical antiquity." (Seite 3, Fußnote 4) Derartige Überlieferungen bilden den speziellen Gegenstand von Demandts Arbeit über Verformungstendenzen bei Finsternissen. Im Zweifelsfalle und speziell für die Überprüfung von Illigs Phantomzeit-Hypothese gilt: trau keiner solchen Überlieferung, denn sie könnte "verformt" sein, d.h. die Finsternis hat entweder gar nicht stattgefunden oder zu einem anderen Zeitpunkt oder ist übertrieben geschildert usw. Und dennoch werfen Fricke und Fries-Knoblach genau zwei solche Finsternis-Beschreibungen ins Schlachtfeld gegen Illig, z.B. eine von Livius überlieferte: "Die Sonnenfinsternis vom 14. März 190 v. Chr. beim Auszug des Konsuls Lucius Cornelius Scipio Asiaticus zum Krieg gegen den Diadochenkönig Antiochos III." (Seite 60) Nicht nur in Bezug auf Finsternisse (hierzu mehrfach Demandt), sondern sogar generell gelten für Livius aber Aussagen wie diese: "Livy links his account of the triumphs of L. Scipio and L. Regillus, which, as we saw above, occured towards the end of the consular year 189, with his Polybian narrative of their successors' arrival in Asia by the words 'eodem fere tempore' (37.60.1), but in reality he has reverted at this point to the early part of the year. These and other similar chronological misstatements have earned Livy a good deal of criticism, and he clearly did not find chronology easy. However, the main reason why such false chronologies occur so frequently is surely not incompetence, but the fact that chronological accuracy was not of great importance for him." (Rich, Kapitel 2)

Aber selbst wenn wir keine reine literarische Fiktion annehmen oder eine bestimmte historisierende Verformungsabsicht unterstellen, sondern der Überlieferung durchaus glauben können, wonach tatsächlich eine bestimmte Finsternis beobachtet wurde, eignen sich auch diese nicht, um die Phantomzeit Illigs zu überprüfen. Stephenson und Fatoohi haben z.B. die in Plutarchs "Das Mondgesicht" erwähnte Sonnenfinsternis genauer untersucht: "Denn ihr müsst zugeben, dass unter allen Vorgängen bei der Sonne nichts dem Sonnenuntergang so ähnlich ist wie eine Sonnenfinsternis. Denkt nur an die Konjunktion neulich, die viele Sterne allenthalben am Himmel sichtbar werden ließ - sie fing gleich nach Mittag an - und die Luft in einen Dämmerungszustand versetzte." (Plutarch, Seite 43)

Die Lebens- und Werkumstände Plutarchs berücksichtigend, wurden in der Literatur bisher die vier Finsternisse der Jahre 59, 71, 75 oder 83 n. Chr. diskutiert. In der Anmerkung meiner Plutarch-Ausgabe heißt es z.B.: "Plutarch hat wahrscheinlich die Sonnenfinsternis vom 5. Januar 75 n. Chr. in Rom erlebt, auf die diese Anspielung gehen könnte." (Plutarch, Anm. 107, Seite 81) Stephenson und Fatoohi entgegnen aber, dass bei dieser Finsternis in Rom zwar maximal 91 Prozent der Sonne verfinstert waren, wo aber dennoch nicht "viele Sterne" sichtbar sein konnten. Durch ähnliche Abwägungen bleiben schließlich nur die Finsternisse der Jahre 71 oder 83 n. Chr. als astronomische Kandidaten für Stephenson und Fatoohi übrig. 71 n. Chr. war die Sonne in Athen mit einem Bedeckungsgrad von 99,5 Prozent fast und ein wenig südlich davon sogar total verfinstert. Der Ort wäre also hiermit lokalisiert, jedoch war es 10h50 Ortszeit in Athen, als das Finsternismaximum erreicht worden war und nicht "gleich nach Mittag", als die Finsternis nach Plutarch erst begann (z.B. bei einem Verfinsterungsgrad von 50 Prozent erstmals bemerkt wurde). Stephenson und Fatoohi halten dagegen, dass um 10h50 die Sonne in Athen schon sehr hoch stand, die Zeit nicht genau gemessen wurde und "gleich nach Mittag" vielleicht eine "rhetorische Übertreibung" sein könnte. Allerdings war die Finsternis des Jahres 83 n. Chr. in Alexandria ebenfalls fast total, und diesmal stimmt sogar die Zeit, denn das Maximum wurde um 14h45 Ortszeit erreicht. Dennoch schließen Stephenson und Fatoohi diese Finsternis aus, und zwar nicht aus astronomischen Gründen, sondern weil Plutarch nur einmal in seinem Leben in Alexandria weilte, der Handlungsort von "Das Mondgesicht" sicher nicht Alexandria war und Plutarchs kultureller Lebensmittelpunkt eben Griechenland war, weswegen letztlich nur die Athener Finsternis des Jahres 71 n. Chr. in Betracht komme.

Wir müssen nicht einmal besondere Verformungen oder Verfälschungen annehmen, um einzusehen, dass der Interpretationsspielraum bei Finsternis-Überlieferungen, denen detaillierte astronomische oder örtliche und zeitliche Angaben fehlen, sehr groß und fast beliebig ist. Würden 300 Jahre mittelalterlicher Phantomzeit gestrichen, dann rückten zwar die Ereignisse der klassischen Antike uns um 300 Jahre näher, was in den Finsternis-Rückrechnungen zu berücksichtigen wäre, wir könnten aber in vielen Fällen dennoch wieder eine Übereinstimmung von Berechnung und Überlieferung feststellen, wenn über mehrere Jahre und Jahrzehnte und über den gesamten Mittelmeerraum nach "Treffern" gesucht werden darf.

Angesichts der bisher geschilderten Schwierigkeiten, Illigs Phantomzeit mittels Finsternissen zu überprüfen, könnte man auf die Idee kommen, chinesische Überlieferungen, wo vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis in die Neuzeit systematische Aufzeichnungen von Himmelsvorgängen erfolgten, mit einzubeziehen. Aber selbst wenn bei chinesischen Überlieferungen eine durchgehende und stimmige Chronologie mittels Finsternissen zu beweisen wäre, so ist damit noch nicht automatisch die Stimmigkeit der abendländischen Chronologie bewiesen. Und man erhoffe sich wiederum auch nicht zu viel von den chinesischen Aufzeichnungen, denn auch hier gibt es, wie Steele im Kapitel 6 zeigt, zu gewissen Zeiten bzw. bei gewissen Aufzeichnungen starke Verformungstendenzen: je nach politischer Sympathie von Herrschern oder Dynastien wurden tatsächlich stattgefundene Finsternisse herausgestrichen oder nicht stattgefundene einfach hinzuerfunden. Die Diskussion über gut und schlecht überlieferte Finsternisse würde also nur in einen anderen, uns schwerer verständlichen Kulturkreis verschoben werden.

Entgegen der weit verbreiteten und häufig spontan geäußerten Ansicht, dass mittels Finsternissen die mittelalterliche Phantomzeit Illigs per se zu widerlegen sei, zeigt sich also stattdessen, dass in vielen Fällen die überlieferten Finsternisse mit den modernen Rückrechnungen beliebig zur Deckung gebracht werden können und sie sich deshalb überhaupt nicht zur Überprüfung der angeblich fiktiven 300 Jahre eignen. Jedoch nicht in allen Fällen.

In seiner neuesten Veröffentlichung ("Nochmals: Gab es eine Phantomzeit in unserer Geschichte?") untersucht Herrmann die totalen Sonnenfinsternisse vom 19. Juli 418 und vom 23. Dezember 447 n. Chr. Neben byzantinischen Quellen gibt es auch den Berichterstatter Hydatius, der in Aquae Flaviae bzw. Chiaves bzw. Chaves (Portugal) lebte. Die Finsternis des Jahres 418 war an diesem Ort fast total und die des Jahres 447 total. Herrmann schreibt: "Besonderes Gewicht für unsere Beweisführung gegen Illig erhalten die beiden Finsternisse zusammengenommen. Beziehen wir uns nämlich auf Hydatius als Berichterstatter, so handelt es sich um die Bezeugung zweier Finsternisse am selben Ort und aus derselben Quelle. Der zeitliche Abstand der beiden Ereignisse beträgt 29,43 Jahre. Die Intervalle zwischen zwei Sonnenfinsternissen wiederholen sich aber nur mit extrem geringer Wahrscheinlichkeit." Herrmann hat für diesen Ort alle totalen, fast totalen und ringförmigen Finsternisse zurückberechnen lassen und folgert: "In keinem Fall hat es jemals wieder zwei totale Sonnenfinsternisse für diesen Ort im Abstand von 29,4 Jahren gegeben! Überlieferung und Rechnung bestätigen sich also gegenseitig." - Und sie lassen keinen Raum für eine mittelalterliche Phantomzeit.

Auch die von Theon von Alexandria überlieferte Sonnenfinsternis vom 16. Juni 364 n. Chr. ist zu detailliert beschrieben, als dass sie beliebig verschoben werden könnte. (Steele, Seite 103 f.) Theon berichtet, dass der Beginn und das Ende der Finsternis zwischen 14,83h und 16,50h lagen, die Finsternis somit 1,67h dauerte, während heutige Rückrechnungen zeigen, dass die Finsternis zwischen 15,25h und und 16,99h stattfand, also 1,74h dauerte. Die Kontaktzeiten zwischen "beobachtet" und "berechnet" differieren zwar um ca. eine halbe Stunde und könnten auf "falsch kalibrierte Uhren" zurückzuführen sein, aber die Zeitdifferenzen differieren nur um 1,74h-1,67h=0,07h bzw. 4 Minuten, was selbst eine spätere Berechnung, sofern sie nicht aus dem 20. Jahrhundert stammte, ausschließt.

Sogar direkt aus der Phantomzeit sind Finsternisse aus dem arabisch-islamischen Raum überliefert. Es handelt sich um ziemlich genaue Beobachtungen und Messungen islamischer Astronomen mit detaillierten Orts-, Zeit- und Positionsangaben, beginnend im Jahr 829 n. Chr. durch Habash, dann 4 überlieferte Finsternisse durch al-Mahani aus den Jahren 854 bis 856 n. Chr. und 4 überlieferte Finsternisse durch al-Battani aus den Jahren 883 bis 901 n. Chr. (Steele, Kapitel 4, speziell 4.2.1 bis 4.2.3)

Konfrontiert mit dem Almagest des Ptolemäus, dessen Tafeln nach 700 Jahren merklich ungenau geworden waren, haben die islamischen Astronomen des 9. Jahrhunderts eigene Tafeln erstellt und diese Tafelwerke wiederum mit eigenen Beobachtungen verglichen, um sie weiter zu verbessern. Weiterhin wurden auch Mondfinsternisse gleichzeitig an unterschiedlichen Orten beobachtet bzw. gemessen, denn dies war damals die einzig bekannte, auf Hipparchos zurückgehende Methode, geografische Längendifferenzen zu ermitteln. Die Beobachtungsprotokolle sind sehr detailliert und lassen einen genauen Vergleich mit heutigen Rückrechnungen zu. Hier z.B. das Protokoll von Al-Battani über die Sonnenfinsternis vom 23. Januar 901:
"This solar eclipse was observed by us at the city of Antakya on the 23rd of (the month of) Kanun al-Thani in the year 1212 of Dhu al-Qarnain (i.e., Alexander IV), which is the year 1224 after the death of al-Iskander (i.e., Alexander III., the Great). The middle of the eclipse was about 3 2/3 equal hours before midday. (A little) more than 1/2 of the sun (i.e., sun's surface) in sight was eclipsed. In this eclipse the sun was at its nearest distance (perigee) and the moon was nearly at its middle distance ... This (same) eclipse was observed by someone on our behalf at the city of al-Raqqah. The middle of the eclipse was (a little) less than 3 1/2 equal hours before midday. A little less than 2/3 of the sun in view was eclipsed. According to calculation from Ptolemy('s tables), the sun should have been totally eclipsed, and the (time of) the middle of the eclipse was later than the observed time by about two hours. Such a discrepancy is not acceptable." (Steele, Seite 115, weitere Protokolle siehe ebenfalls dort.)

Zwischen den damals aus den Tafeln des Ptolemäus vorhergesagten und den beobachteten Zeiten gibt es eine Differenz von ca. 2 Stunden, was al-Battani schon als "nicht akzeptabel" vermerkt hat. Auch bei späteren Beobachtungen ist hervorzuheben (vgl. auch Abbildungen 4.1 bis 4.3 bei Steele), dass die Fehler bei den von den islamischen Astronomen vorhergesagten Finsterniszeiten größer waren als die beobachteten, es also sehr unwahrscheinlich ist, dass die Beobachtungsberichte des 9. Jahrhunderts durch spätere Berechnungen fingiert worden sind. Allgemein gesagt: "However, some authors, for example Cohen & Newton (1983) and Rochberg-Halton (1989b), have raised the question: how do we know that these times were measured, and not predicted, by the early astronomers? The present study provides an answer: the times were indeed measured because, in general, the preserved observed times are significantly more accurate than the times that are known to have been predicted." (Steele, Seite 235)

Ich habe den Finsternisbericht von al-Battani aus einem Grund ausgewählt: er ist uns nämlich schon zweimal als Zeuge aus der angeblichen Phantomzeit begegnet. Seine Finsternis-Beobachtungen (und die seiner Vorgänger), aber auch seine Angaben zur Präzession (siehe "Die Präzision der Präzession") und zur Schiefe der Ekliptik (siehe "Die Uranus-Katastrophe während der Goethe-Zeit") stimmen mit heutigen Rückrechnungen alle sehr gut überein, widerlegen dadurch die Phantomzeit eindeutig und zeigen darüber hinaus, dass die islamische Astronomie im 9. Jahrhundert bereits einen Stand erreicht hatte, der im christlichen Abendland erst 300 bis 500 Jahre später wieder erreicht worden ist. Die Überlieferungen von Hydatius und Theon schließen ebenfalls eine Verschiebung oder Verkürzung der mittelalterlichen Phantomzeit aus, denn ihre zeitlichen Verläufe stimmen nur dann mit heutigen Rückrechnungen überein, wenn die Jahre 614 bis 911 als real verflossen angenommen werden.

Lohnt es sich also, die Chronologie der letzten Jahrtausende neu zu durchdenken, um 300 Jahre frühes Mittelalter zu streichen? Hier eine neue Ordnung zu schaffen, wäre gewiss ein riesiges Unternehmen, das von einer Person oder einer Gruppe gar nicht zu bewältigen wäre. Der Einwand Illigs, dass viele Finsternisse zu ungenau überliefert sind und beliebig zeitlich verschoben werden können, war zwar berechtigt, aber wie bei jeder Überlieferung ist eben auch hier zu differenzieren, was sie aussagt bzw. zu was sie taugt; und es gibt eben doch einige Finsternis-Überlieferungen, die nicht beliebig datierbar sind und sehr wohl dazu taugen, das Projekt "streicht das frühe Mittelalter" als ohne Aussicht auf Erfolg zu bewerten.

Abschließend will ich noch die Überlieferung von Mondfinsternissen durch Ptolemäus im Almagest behandeln. Bisher wurde von mir zwischen überlieferten Finsternissen unterschieden, die sich gar nicht oder aber ziemlich gut zur Überprüfung der "Mittelalterverkürzung" eignen; gleichsam dazwischen liegen die ptolemäischen.

Die 19 durch Ptolemäus im Almagest überlieferten Mondfinsternisse lassen sich in drei Gruppen teilen: 1. babylonische, 2. frühere griechische und 3. zur Zeit des Ptolemäus entstandene Überlieferungen. Erstmals hat Wolfhard Schlosser die von Ptolemäus, wie dieser sagt, selbst beobachteten Mondfinsternisse der Jahre 133 bis 136 n. Chr. (aus dieser Gruppe gibt es noch eine aus dem Jahr 125) als Argument für die herkömmliche Chronologie verwendet und gezeigt, dass diese Finsternisse mit heutigen Rückrechnungen sehr genau übereinstimmen und ihre Rhythmik keine Verschiebung von 300 Jahren zulässt. Dagegen wandte Illig in "Wer hat an der Uhr gedreht?", Seite 146, ein, dass laut Robert R. Newton auch diese Finsternisse von Ptolemäus nicht beobachtet worden sind, sondern wie viele seiner angeblichen "Beobachtungen" auch diese "fabriziert" seien und deshalb nicht argumentativ verwendet werden dürften.

Die Überlieferungen sind tatsächlich in verschiedener Hinsicht "manipuliert". Erstens gibt Ptolemäus als Zeitpunkt die Finsternismitte an, welche aber sehr schwer zu ermitteln ist bzw. wohl eher errechnet wurde, indem der Mittelwert aus dem Finsternisbeginn und -ende verwendet wurde. Zweitens weisen die Finsterniszeiten einen systematischen Fehler auf, d.h. sie sind systematisch gegenüber heutigen Rückrechnungen um ca. 15 Minuten "falsch". (Steele, Seite 102) Ähnliches gilt auch für die 6 von Ptolemäus überlieferten früheren griechischen Mondfinsternisse der Jahre 201 v. Chr bis 141 v. Chr. Möglicherweise hat Ptolemäus nur solche Finsternisbeobachtungen oder -überlieferungen ausgewählt, die zu seiner Theorie passten, oder er hat die Werte direkt manipuliert. Wie auch immer, entscheidend ist, dass dennoch die Finsternisse durch Ptolemäus im Großen und Ganzen richtig überliefert sind. Wenn wir also das strenge Kriterium "wurde von Ptolemäus beobachtet" durch das schwächere "wurde durch Ptolemäus überliefert" ersetzen, dann zeigt sich auch hier, dass die Sicht des Ptolemäus nur dann mit unserer Sicht bzw. Rückrechnung zur Deckung gebracht werden kann, wenn wir die herkömmliche Chronologie verwenden. Es ist Illig selbst, der kleine Unstimmigkeiten in der Überlieferung und bei heutigen Rückrechnungen (z.B. Fluktuatioen von Delta-T) aufplustert, um davon abzulenken, dass diese Unstimmigkeiten bei Ptolemäus von Newton nur deswegen zu ermitteln waren, weil die Überlieferungen und Rückrechnungen im Wesentlichen korrekt sind und erst dadurch solche Feinheiten wie "die Daten wurden manipuliert und (nach heutigen Maßstäben) ungebührlich der Theorie angepasst" aufgedeckt werden konnten.

Auch die 10 von Ptolemäus überlieferten babylonischen Mondfinsternisse der Jahre 721 bis 381 v. Chr. haben spezifische Probleme. Zunächst ist zu fragen, woher Ptolemäus die Aufzeichnungen hatte? Von Hipparchos? Dann die noch schwierigere Frage, wie es einem Hipparchos gelungen sein konnte, die chronologisch und zeitlich ganz anders angeordneten Datensätze der Babylonier in die eigene Chronologie umzurechnen? Auch fand eine der überlieferten Mondfinsternisse (aus dem Jahr 383 v. Chr.) zwar statt, war aber in Babylon nicht beobachtbar. Steele (Seite 99) fragt sich deswegen, ob sich hier nicht eine durch die Babylonier vorausberechnete Finsternis als "beobachtet" in den Datensatz eingeschlichen haben könnte? Diese Fragen können aber wiederum nur deshalb gestellt werden, weil die durch Ptolemäus überlieferten babylonischen Mondfinsternisse verglichen mit heutigen Rückrechnungen gemäß herkömmlicher Chronologie taggenau übereinstimmen und zeitlich nur um jeweils ca. eine halbe Stunde abweichen. (Steele, Seite 100)

Bereits die Babylonier hatten sich in der Vorhersage von Mond- und Sonnenfinsternissen versucht. Bei Mondfinsternissen hatte man schon damals gute Aussichten, mit der Vorhersage einen Treffer zu erzielen, während dies bei Sonnenfinsternissen ungleich schwieriger ist. Jedoch Sonnen- und Mondfinsternisse über Jahrhunderte und Jahrtausende so voraus- oder rückzurechnen, dass Uhrzeit und Ort richtig sind, war erst seit dem 19. Jahrhundert ansatzweise (Oppolzer) und erst seit den letzten Jahrzehnten einigermaßen sicher möglich. Es ist also auszuschließen, dass die Überlieferungen eines Hydatius, Theon oder der arabischen Astronomen des 9. Jahrhunderts, aber auch die Überlieferungen eines Ptolemäus, später, das heißt nach der Phantomzeit Illigs, also ab dem 10. Jahrhundert, berechnet worden sein könnten, um die angeblich fiktive mittelalterliche Zeit als real erscheinen zu lassen. Diese Überlieferungen mögen durchaus in verschiedener Hinsicht problematisch sein und Interpretationsfragen offen lassen, aber sie sind dennoch so detailliert in ihren zeitlichen und örtlichen Angaben, dass sie nicht einfach zu späteren Zeiten fingiert worden sein konnten, außer man nähme hierfür das 20. Jahrhundert an. Dann aber wäre nicht nur das Mittelalter "erfunden", sondern die Geschichte überhaupt.

Von Morozow (1854-1946) und der Moskauer Gruppe "Neue Chronologie" (Fomenko, Nosovski, Kalaschnikov) ausgehend (siehe dazu Gabowitsch) sind die Topper, Marx und Gabowitsch bereits zu dem Schluss gelangt, dass große Teile des 1. Jahrtausends Projektionen aus späterer Zeit seien, die Phantomjahre Illigs also viel zu wenig durchgreifend seien. Ein Gernot L. Geise, dem die Schlüsse der "Zeitrekonstrukteure" (Illig, Topper, Gabowitsch) ebenfalls "zu wenig" weit gehen, erklärt gar die Römer zu Erfindungen des deutschen Kaiserreichs: "Die deutsche Kaiserzeit folgt nahtlos der griechischen Geschichte", lautet eines seiner "Resümees". Und: "Unsere Geschichte lässt sich etwa bis 1803/1806 zu Napoleons Säkularisation recht gut rekonstruieren. Etwas mühsamer wird es zurück bis zum Ende des 'Dreißigjährigen' Krieges. ... Alles was vorher stattfand, ist jedoch einer klerikalen, klerikal-feudalen und feudalen Manipulation anheim gefallen." - Das passt ganz hervorragend zu meiner "Uranus-Katastrophe während der Goethe-Zeit"!

Illig will hingegen möglichst exakt 297 Jahre frühmittelalterlicher Zeit herausschneiden und ansonsten - von seinen Versuchen, die Ägypter umzudatieren, einmal abgesehen - die klassische Antike sowie das hohe Mittelalter weitgehend unangetastet lassen. Will er aber jene detailliert überlieferten Sonnen- und Mondfinsternisse nicht gleich ganz ignorieren, dann müsste er diese zu Erfindungen des 20. Jahrhunderts stempeln, um seine "Phantomzeit" zu retten und schlüge damit den gleichen Weg wie die Topper, Marx, Gabowitsch und Geise ein.

Literatur

Demandt, Alexander: Verformungstendenzen in der Überlieferung antiker Sonnen- und Mondfinsternisse, Mainz 1970 (Akademie der Wissenschaften und der Literatur).

Espenak, Fred: Five Millenium Catalog of Solar Eclipses (http://sunearth.gsfc.nasa.gov/eclipse/SEcat/SEcatalog.html).

Fricke, Burkhard und Janine Fries-Knoblach: Die Sonne bringt es an den Tag!, AiD 2/2000.

Gabowitsch, Eugen: Nikolaj Aleksandrowitsch Morozow, Enzyklopädist und Wegweiser der Chronologierevision, Zeitensprünge 4/1997.

Geise, Gernot L.: Das Imperium Romanum war das deutsche Kaiserreich, Synesis 4/1999 (http://www.efodon.de/alte-beit/geise/rom/rom.html).

Herrmann, Dieter B.: Der Stern von Bethlehem, Berlin 1998 (Kapitel XII).

Herrmann, Dieter B.: 11. August 1999, Die Jahrhundertfinsternis, Berlin 1998 (Abschnitt "Eine skurrile Hypothese").

Herrmann, Dieter B.: Gab es eine Phantomzeit in unserer Chronologie?, Acta Historica Astronomiae Vol. 5, 1999.

Herrmann, Dieter B.: Nochmals: Gab es eine Phantomzeit in unserer Geschichte?, Acta Historica Astronomiae Vol. 10, 2000.

Illig, Heribert: Wer hat an der Uhr gedreht?, Wie 300 Jahre Geschichte erfunden wurden, München 1999.

Littmann, Mark und Ken Willcox, Fred Espenak: Totality, Eclipses of the Sun, New York und Oxford 1999 (Oxford University Press).

Mucke, Hermann: Theodor von Oppolzer und sein Canon der Finsternisse, in: Astronomische Finsternisse, Theodor Ritter von Oppolzer Gedächtnis-Seminar, Planetarium der Stadt Wien, 1999. (Zu beziehen über: Astronomisches Büro, Hasenwartgasse 32, A-1238 Wien.)

Newton, Robert R.: Medieval Chronicles and the Rotation of the Earth, Baltimore und London 1972.

Peiser, Benny: Archilochos und Olympia, Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart ("Zeitensprünge") 5/1990.

Plutarch: Das Mondgesicht (De facie in orbe lunae), Eingeleitet, übersetzt und erläutert von Herwig Görgemanns, Zürich 1968.

Rich, John: Structuring Roman History: the Consular Year and the Roman Historical Tradition (http://www.dur.ac.uk/Classics/histos/1997/rich1.html).

Ryan, Tony: Eclipses in the Ancient Annals, Part 1, Astronomy & Space Juni 1999 (http://www.astronomy.ie/magazine/199906art1.html).

Schlosser, Wolfhard: Astronomie und Chronologie, in: Ethik und Sozialwissenschaften 8 (1997) Heft 4.

Steele, John M.: Observations and Predictions of Eclipse Times by Early Astronomers, Dordrecht 2000 (Kluwer Academic Press).

Stephenson, F. Richard: Historische Finsternisse - eine astronomische Fundgrube, Spektrum der Wissenschaft 12/1982.

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